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Einsatzbilanz der DRF Luftrettung - 1. Halbjahr 2018

Verantwortlicher Autor: PM DRF Luftrettung Filderstadt, 08.08.2018, 15:16 Uhr
Presse-Ressort von: Karl-Wolfgang Fleißig Bericht 8130x gelesen

Filderstadt [ENA] Einsatzbilanz der DRF Luftrettung – 1. Halbjahr 2018 --- Herzinfarktpatienten profitieren besonders von der Luftrettung --- Im ersten Halbjahr 2018 war die DRF Luftrettung bundesweit 19.216 Mal im Ein-satz (1. Halbjahr 2017: 18.494), davon 1.971-mal in Thüringen. Damit wurden die rot-weißen Luftretter in Deutschland insgesamt fast vier Prozent häufiger alar-miert als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Neben Unfällen waren akute Herzerkrankungen häufigster Alarmierungsgrund. Insbesondere im Falle eines Herzinfarkts müssen Betroffene schnellstmöglich in einer Spezialklinik behan-delt werden. Eine besondere Herausforderung in ländlichen Regionen – weit entfernt vom nächsten Herzzentrum. Die ist oft nur durch den Einsatz der Luft-rettung möglich. Jetzt sind die ersten rot-weißen Hubschrauber der DRF Luft-rettung mit mechanischen Reanimationsgeräten für die durchgehende Herz-druckmassage während des Flugs ausgestattet worden. Das erhöht die Überle-benschancen vieler Herzinfarktpatienten.

Der Mann fasst sich an die Brust. Er spüre einen starken Druck, sagt er zu der Ver-käuferin, die ihn gerade noch beraten hat. Sie greift sofort zum Handy und wählt die 112. Die Leitstelle alarmiert die DRF Luftrettung und nur wenige Minuten später er-reicht die Besatzung die ländlich gelegene Kleinstadt. Der Verdacht auf Herzinfarkt bestätigt sich, Herzkammerflimmern setzt ein – Lebensgefahr! Innerhalb kürzester Zeit und unter ständiger Herzdruckmassage wird der Patient von den rot-weißen Luft-rettern in eine Spezialklinik geflogen und dort im Herzkatheter behandelt.

„In ländli-chen Gegenden mit großen Entfernungen zum Patienten und zur nächsten Spezial-klinik haben unsere Rettungshubschrauber einen entscheidenden Zeitvorsprung vor bodengebundenen Rettungsmitteln. Das wiegt doppelt, wenn jede Minute zählt“, be-tont Dr. Peter Huber, Vorstand der DRF Luftrettung. Insbesondere bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen – nach wie vor Todesursache Num-mer eins in Deutschland – ist sehr schnelle Hilfe überlebenswichtig. Beginnend da-mit, dass Ersthelfer den Notruf absetzen und Erste Hilfe leisten. Wenn Patienten dann umgehend notärztlich versorgt und in einem spezialisierten Krankenhaus be-handelt werden, haben sie eine gute Chance zu überleben und wieder gesund zu werden.

Kompetenz und modernste Medizintechnik im Gepäck

Schnelligkeit und höchste Qualität in der medizinischen Versorgung stehen bei der DRF Luftrettung im Zentrum: „Wir legen in allen Bereichen höchste Maßstäbe an – nicht nur in der Flugtechnik, sondern auch in der medizintechnischen Ausrüstung und ganz besonders bei der Qualifikation der Besatzung“, ergänzt Dr. Huber. In den vergangenen Wochen hat die DRF Luftrettung erste Rettungshubschrauber mit mechanischen Reanimationsgeräten ausgestattet. Mit ihnen kann der Kreislauf von Herzpatienten bis zum Eintreffen in der Klinik ununterbrochen mit einer Herzdruckmassage aufrecht erhalten werden – ein Novum in der Luftrettung! Für viele Menschen bedeutet das die Rettung.

Ein Blick über den Tellerrand

Doch nicht nur ihre eigenen Aufgaben hat die DRF Luftrettung im Blick. Die gemeinnützig tätige Organisation setzt sich in enger Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Instituten dafür ein, das Gesamtsystem Notfallversorgung zu optimieren. „Wir müssen umdenken. Bisher stand die Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes im Vordergrund. Wir sollten aber vielmehr die Gesamtzeit bis zur Übergabe des Patienten in der Spezialklinik berücksichtigen“, fordert Dr. Ulf Aschenbrenner, Abteilungsleiter Medizincontrolling, Qualitätssicherung und Leistungsentwicklung der DRF Luftrettung. Eine noch bessere Verzahnung und Abstimmung aller Akteure in der Notfallversorgung sei nötig, so der Mediziner weiter.

Hintergründe zur DRF Luftrettung

Insgesamt setzt die DRF Luftrettung an 29 Luftrettungsstationen in Deutschland und zwei Stationen in Österreich Hubschrauber für die schnelle Notfallrettung und für dringende Transporte von Intensivpatienten zwischen Kliniken ein. Einsatzorte in einem Umkreis von 60 Kilometern erreichen die Hubschrauber in maximal 15 Flugminuten. Neun der Stationen sind rund um die Uhr einsatzbereit. Über die Hubschrauberrettung hinaus holt die DRF Luftrettung mit eigenen Ambulanzflugzeugen und erfahrenen Piloten, Notärzten und Notfallsanitätern Patienten aus dem Ausland nach Deutschland zurück, wenn dies medizinisch notwendig und ärztlich angeordnet ist. Insgesamt leistete die DRF Luftrettung im ersten Halbjahr 2018 20.330 Einsätze.

DRF Luftrettung in Thüringen

Die in Thüringen stationierten Hubschrauber der DRF Luftrettung waren im ersten Halbjahr 2018 oft am Himmel über dem Bundesland zu sehen: Insgesamt 1.971-mal wurden die drei in Bad Berka, Nordhausen und Suhl stationierten Maschinen alarmiert, um Menschen in Not schnelle medizinische Hilfe zu bringen und dringende Transporte von Patienten zwischen Kliniken durchzuführen (1. Halbjahr 2017: 1.927 Einsätze). „Christoph Thüringen“ ist rund um die Uhr einsatzbereit. Im ersten Halbjahr 2018 startete der rot-weiße Hubschrauber zu 170 Nachteinsätzen.

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